Portrait Frank Illmann Pressebild
Viele Wohnimmobilieneigentümer stehen bei der energetischen Sanierung ihrer Bestände noch auf der Bremse. Warum das so ist, welche strukturellen Hürden bestehen und wie sich Bestandshalter strategisch aufstellen sollten – darüber spricht TPP mit Frank Illmann, Gründer von Hohental.
Bildaufnahme: PBMvisuals

Energetische Sanierung kein Selbstläufer

Ohne Förderung und klare Strategien ist die energetische Sanierung kaum wirtschaftlich.

Viele Wohnimmobilieneigentümer stehen bei der energetischen Sanierung ihrer Bestände noch auf der Bremse. Warum das so ist, welche strukturellen Hürden bestehen und wie sich Bestandshalter strategisch aufstellen sollten – darüber spricht TPP mit Frank Illmann, Gründer von Hohental.

TPP: Herr Illmann warum zögern Ihrer Einschätzung nach viele Eigentümer bei der energetischen Sanierung noch?
Frank Illmann:
 Es gibt viele formulierte Ziele, aber wenig Klarheit in der Umsetzung. Die größte Hürde ist, dass die personelle Ausstattung für die Vielzahl der anstehenden Sanierungen schlicht nicht vorhanden ist. Wir reden überall über Fachkräftemangel, und der trifft auch die Ebenen, die Sanierungen kaufmännisch und rechtlich begleiten müssen. Zudem ist das Thema finanziell herausfordernd: Förderungen sind gut, decken aber nur einen Teil der notwendigen Investitionskosten. Bestandshalter müssen sich darauf einstellen, einen erheblichen Teil der Kosten selbst zu tragen.

TPP: Viele Experten sagen: Ohne Förderung lohnt sich die Bestandssanierung nicht. Teilen Sie diese Einschätzung?
Frank Illmann
: Ja, die aktuelle Regelung der Modernisierungsumlage und die Begrenzung von Mieterhöhungen machen es schwierig, Projekte wirtschaftlich darzustellen. Ohne Förderung ist eine umfassende Sanierung wirtschaftlich kaum tragfähig. Wenn Bestände Leerstand aufweisen, dann liegt das selten an fehlender Nachfrage, sondern oft daran, dass die Wohnungen schlicht zu alt oder technisch überholt sind.

Wie gehen Sie bei einer Sanierung konkret vor?
Wir starten mit einer energetischen Bewertung der Bauteile im Rahmen eines Energieberichts. Daraus leiten wir die nötigen Maßnahmen ab und prüfen, welche Förderprogramme genutzt werden können. Anschließend fassen wir alles in einem Konzept zusammen: ein Paket, ein Preis. Wir übernehmen die Ausschreibung, begleiten die Umsetzung und führen auch das Mieter-Management. So wird der Bestandshalter vollständig entlastet.

Warum wird diese Dienstleistung so stark nachgefragt?
Viele Property-Manager oder Family Offices sind auf den Regelbetrieb ausgerichtet, nicht auf die Abwicklung hunderter Sanierungen inklusive Mieterhöhungen. Gleichzeitig ist die Kommunikation mit Mietern ein sensibles Thema. Wir übernehmen diese Gespräche, bereiten Mieterhöhungen vor und sorgen dafür, dass der Prozess transparent bleibt – mit dem Mieter im Mittelpunkt

Fehlt es in Deutschland an strategisch aufgestellten Bestandshaltern für solche Aufgaben?
Definitiv. Die Anforderungen an komplexe energetische Sanierungen haben sich erst in den vergangenen Jahren konkretisiert. Viele Family Offices und Fonds waren darauf schlicht nicht vorbereitet. Selbst die Suche nach geeigneten Partnern ist schwierig, weil die Bauwirtschaft das Thema GU-Sanierung in Teilen noch für sich entdecken muss und auch nicht jeder Asset-Manager auch ein guter Projektsteuerer ist.

Welche Erfahrungen haben Sie aus Ihren bisherigen Projekten mitgenommen?
Sanierungen im Bestand sind anspruchsvoll. Wichtig ist, alle Beteiligten – sowohl die technischen als auch die kaufmännischen Abteilungen – eng einzubinden. Jede Organisation hat ihre eigene Struktur, und Transparenz ist entscheidend. Solche Projekte kann man nur partnerschaftlich durchführen, nicht bevormundend. Außerdem müssen die Renditeerwartungen realistisch bleiben.

Wie sieht das aus Renditegesichtspunkten aus?
Mit den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen wird man Umlagen von vier bis viereinhalb Euro pro Quadratmeter benötigen, um kostendeckend zu arbeiten. Ein Teil davon bleibt beim Eigentümer hängen. Hinzu kommen neue Anforderungen, etwa die Pflicht zu Photovoltaik ab 2026. Das alles kostet Geld. Deshalb denken wir immer in Gesamtkonzeptionen – inklusive Mieterstrommodellen oder Contracting, um Kosten auszulagern und zusätzliche Erträge für den Bestandshalter zu generieren.

Viele Investoren sprechen inzwischen weniger von Wertsteigerung, sondern von Bestandssicherung. Spüren Sie das auch?
Ja, absolut. Durch die Zinswende hat sich der Fokus verschoben: Es geht nicht mehr um schnelle Wertzuwächse, sondern um langfristigen Werterhalt und Cashflow-Stabilität. Wer heute nicht saniert, riskiert morgen einen massiven Wertverlust. Jedes nicht energetisch ertüchtigte Gebäude verliert mit der Zeit an Marktwert. Eine Sanierung ist also kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des Portfolios. Aufschieben bringt nichts. Wer jetzt saniert, sichert den Wert seiner Immobilien – wer wartet, verliert. Die energetische Sanierung ist kein Selbstläufer, aber sie ist der Schlüssel zu einem stabilen und nachhaltigen Immobilienbestand.

SHORT BIO

Jens Wadle

  • Studied architecture at TU Kaiserslautern, graduating as certified engineer (CEng)
  • Planning and realization of more than 10,000 residential units as well as over 20 new school buildings and extensive renovation and modernization projects
  • 20 years of professional experience in the planning/ realization of new construction projects, specialized in school and administrative buildings
  • Responsible for the area of project development

Kurzvita

Jens Wadle

  • Studium zum Dipl. Architekt TU Kaiserslautern 
  • Planung und Realisierung von mehr als 10.000 Wohneinheiten sowie über 20 Schulneubauten und umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsprojekten
  • 20 Jahre Berufserfahrung in der Planung/ Realisierung von Neubauprojekten, spezialisiert auf Schul- und Verwaltungsbau
  • Verantwortet den Bereich Projektentwicklung

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Short bio

Dr. Christoph Schmid

  • Studied business administration in Ingolstadt and Bamberg and obtained a doctorate in political science 
  • Started his career as management consultant in Cologne 
  • Has served the group in various roles for more than 15 years 
  • Member of the senior management of IWP Hohental ever since it was founded 

Short bio

Frank Illmann

  • Obtained a degree in economics in Wuppertal, with focus on finance and auditing 
  • Acquisition, development, refurbishment and management of around 20,000 residential units in North Rhine-Westphalia, Berlin, Saxony-Anhalt and Lower Saxony 
  • Over 30 years of experience in property administration, asset management and property development

SHORT BIO

Christian Marschner

  • Studied in the field of Civil Engineering in Berlin, graduating as certified engineer (CEng) 
  • Property transactions, acquisition of project developments new construction, planning and realization of over 9,000 residential units or 410,000 m² GFA in Berlin
  • More than 25 years of professional and leadership experience in the construction and real estate industries 

Short bio

Hanna Scharmach

  • Studied architecture in Oldenburg, graduating as certified engineer (CEng) 
  • Freelance architect 
  • More than 18 years of professional and leadership experience in the area of land and property development, new-build construction and the management of refurbishment portfolios as well as the technical consulting and control of large-scale projects 
  • Member of the corporate conglomerate since 2011 

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Kurzvita

Dr. Christoph Schmid

  • Studium der BWL und Promotion zum Dr. rer. pol. in Ingolstadt und Bamberg

  • Berufseinstieg als Unternehmensberater in Köln

  • seit mehr als 15 Jahren in verschiedenen Rollen in der Unternehmensgruppe tätig

  • seit Gründung der IWP Hohental Mitglied der Unternehmensführung

Kurzvita

Frank Illmann

  • Studium der Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Finanzen & Revision in Wuppertal
  • Ankauf, Entwicklung, Sanierung und Management von rund 20.000 WE in NRW, Berlin, Sachsen-Anhalt und Niedersachen

  • Mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Immobilienverwaltung,
    im Asset Management und in der Projektentwicklung 

Kurzvita

Christian Marschner

  • Studium zum Dipl.-Ing. in der Fachrichtung Bauingenieurwesen in Berlin

  • Grundstückstransaktionen, Ankauf Projektentwicklungen Neubau, Planung und Realisierung von über 9.000 WE bzw. 410.000 m² BGF in Berlin

  • Mehr als 25 Jahre Berufs- und Führungserfahrung in der Bau- und Immobilienbranche

Kurzvita

Hanna Scharmach

  • Studium zum Dipl.-Ing. in der Fachrichtung Architektur in Oldenburg
  • Freie Architektin
  • Mehr als 18 Jahre Berufs- und Führungserfahrung in den Bereichen Grundstücks- und Projektentwicklung, Neubau sowie in der Betreuung von Sanierungsportfolien und der technischen Beratung und Steuerung von Großprojekten
  • Seit 2011 Mitglied im Unternehmensverbund

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